Was Sie aktuell bei der Immobilienfinanzierung beachten sollten.

Egal ob als Anlageobjekt oder für den Eigenbedarf – die Anschaffung einer Immobilie stellt oft die größte Investition im Leben eines Menschen dar. Meist ist dafür auch eine Finanzierung notwendig. Unser Finanzierungsexperte Lorenz Gumprecht nimmt in unserem aktuellen Blogbeitrag den Kreditmarkt genau unter die Lupe. Sie erhalten wertvolle Tipps und Informationen zu den Themen Nachverhandlungen, Umschuldungen und Neukreditaufnahmen.

Lorenz Gumprecht über die aktuelle Situation für Kreditnehmer

Wir stehen nach wie vor in einem Zyklus steigender Kapitalmarktzinsen. Anfang und Mitte März erfolgten weitere Anhebungen des Leitzinses durch die EZB auf 3,5 Prozent und deren Tenor lautet nach wie vor mit weiteren Zinsanhebungen den Zielbereich der Inflation von 2 bis 3 Prozent erreichen zu wollen. Angesichts der scheinbar gebannten Rezessionsängste dürfte dem auch nichts im Wege stehen, allerdings sind wir mit einer aktuellen Inflationsrate von mehr als 8 Prozent noch weit davon entfernt. Klar scheint deshalb, dass es 2023 doch noch mehrere Zinsschritte nach oben geben wird.

Besteht Handlungsbedarf bei bestehenden Krediten?

Sollten Sie vor oder in 2021 einen fixen Zinssatz für Ihre Finanzierung vereinbart haben, können Sie sich glücklich schätzen. Kreditnehmer mit variabler Verzinsung müssen sich der Realität stellen und noch weitere Zinserhöhungen und damit verbundene Erhöhungen ihrer Rückzahlungsraten in Kauf nehmen. Eine Alternative wäre mit der kreditgebenden Bank nachzuverhandeln und sich mit einem Fixzinssatz in einen sicheren Hafen zu begeben. Ist die eigene Bank nicht bereit marktkonforme Zinsen anzubieten, bleibt einem auch noch die Umschuldung zu einem anderen Kreditinstitut.

Mit dem Umstieg von variabler auf fixe Verzinsung friert man zwar jetzt die Rate mit einem deutlich höheren Betrag ein als noch vor eineinhalb Jahren möglich gewesen wäre, kann aber bei einem Rückgang der Zinsen ja nochmals mit seiner Bank nachverhandeln. Eine derartige Situation hatten wir schon. Kluge Kreditnehmer hatten durch Nachverhandlung oder Umschuldung entstandene Kosten nach 1-3 Jahren eingespart und profitieren teilweise 25 Jahre und länger vom verhandelten Zinsvorteil.

Stellt die aktuelle Ratenbelastung kein Problem dar und gibt es auch noch ausreichend Spielraum für weitere Zins- und damit verbunden Ratenerhöhungen, kann man durchaus auch versuchen, die Situation auszusitzen, wird sich aber zumindest mittelfristig an höhere Monatsbelastungen gewöhnen müssen.

Worauf soll man bei der Kreditneuaufnahme achten?

Die Finanzmarktaufsicht verschärfte mit einer Kreditvergabeverordnung Mitte 2022 die Richtlinien für die Vergabe von Wohnbaukrediten in den Bereichen Eigenkapitalerfordernis, Mindesteinkommen und Kreditlaufzeit. Durch den unterschiedlichen Umgang der Banken und Bausparkassen mit den Vorgaben ist es noch wichtiger geworden, viele Angebote einzuholen oder sich an Finanzierungsspezialisten wie uns zu wenden, die einen Marktüberblick haben und für Sie das Optimum herausholen. Wir haben auch die Möglichkeit auf deutsche Banken auszuweichen, die der Verordnung nicht verpflichtet sind und das ermöglicht zum Beispiel geringeren Kapitaleinsatz oder längere Laufzeiten.

Jedenfalls raten wir sowohl bei Nachverhandlungen, Umschuldungen und Neukreditaufnahmen zur längsten möglichen Laufzeit. Denn hier ist die Inflation der Freund des Kreditnehmers. Je später Sie zurückzahlen, desto weniger Kaufkraft müssen Sie aufwenden. Es ist auch mittlerweile nicht mehr unbedingt nötig, seinen Kredit noch vor Pensionsantritt getilgt zu haben. Selbst mit dem aktuellen Zinsniveau kann es durchaus Sinn machen, weniger zu tilgen und dafür mehr in den Vermögensaufbau zu investieren.

Auch bei Leasingfinanzierungen empfehlen wir mehrere Angebote einzuholen und sich nicht nur auf das Angebot des Händlers zu verlassen.

Im Umgang mit Kreditinstituten empfehlen wir keine überstürzten Entscheidungen zu treffen. Ihre Beraterin / Ihr Berater unterstützt Sie gerne. Vereinbaren Sie einen kostenlosen Beratungstermin.

Sie erreichen uns via Telefon (01 532 56 66-0), via E-Mail (office@benefit.at) oder über unser Kontaktformular (klicken Sie hier!)

Dieser Beitrag ist eine erste, unverbindliche Information und stellt kein Angebot, keine Beratung und keine individuelle Empfehlung dar. Bitte kontaktieren Sie eine/n Berater/in, bevor Sie eine konkrete Entscheidung treffen. Eine Haftung des Autors, der FiNUM.Private Finance AG, Jung, DMS & Cie. GmbH und benefit consulting gmbh ist ausgeschlossen. Stand: März 2023

Partner der Wiener Ärztekammer